Dominik Eulberg – 16.11.2013
Viele haben es versucht, doch er kann tatsächlich von sich behaupten, die Vogelkunde und den Techno unter einen Hut gebracht zu haben: Dominik Eulberg, der ravende Ornithologe aus dem Westerwald, international gebuchter DJ im Rampenlicht und stiller Beobachter heimatlicher Flora wie Fauna gleichermaßen, ein Meister der versöhnten Widersprüche.
Seit seiner ersten Veröffentlichung auf Traum Schallplatten im Jahre 2003 streut der Ausnahmeproduzent nun schon ökologisches Fachwissen und Vogelzwitschern in seinen Tracks aus. Die Natur ist die Inspirationsquelle für das eigene Schaffen, inhaltlich wie dramaturgisch und das bereits seit 1993.
Der Spaziergang im Wald, das ist Dominik’s Blueprint für spannende Musik, denn „hier weißt du nie, was dich hinter der nächsten Biegung erwartet“. Da kann ein Rascheln im Unterholz zur Hookline mutieren, jedes Geräusch zählt und verleiht den Tracks jene Lebendigkeit, die der Tanzflur braucht. Minimal, maximal, scheißegal: das Publikum liebt aussergewöhnlichen Charakter ebenso wie eine fette Bassdrum, und wer beides zusammenbringt hat nicht zu Unrecht das hohe Ansehen, welches Dominik im sonst eher engstirnigen Clubkanon weltweit genießt.
„Mehr Fleisch am Knochen“, das ist sein Motto, gerade in Zeiten des skelettierten Diät-Technos eine unverzichtbare Haltung und so konnte der DJ, Produzent und Remixer sich mehr als nur einen Namen machen. Seit mehreren Jahren beherrscht er nun das situative Losrocken auf 12“-Format ebenso wie die abendfüllende Lauflänge eines Künstleralbums.
Im Jahr 2007 erhielt Dominik den Preis der deutschen Schallplattenkritik für sein zweites Album “Heimische Gefilde”, womit er viel für die genreübergreifende Akzeptanz von Techno leistete. Es erschien auf Traumschallplatten, dass von seinen wichtigsten Förderern Jacqueline und Riley Reinhold betrieben wird. Bei den Leserumfragen der Magazine Groove, Raveline und De:Bug landete er mehrfach auf den vorderen Plätzen, wurde etwa zum Newcomer oder Produzenten des Jahres gewählt. Auch sein Schaffen als DJ, als auch seine Remixe für Künstler wie Hot Chip, DJ Hell, Tiefschwarz, Nathan Fake oder Roman Flügel wurden mehrfach ausgeszeichnet.
Auch in der Zukunft wird Dominik weiter seiner Vorliebe für mehr Emotionalität im Beatkorsett fröhnen. Die Kreativität seines musikalischen Schaffens bleibt dabei weiterhin komplex und innovativ, aber natürlich auch immer zugänglich durch die ihr innewohnende Bodenständigkeit. Schließlich möchte man sein Publikum mit auf eine Reise nehmen und nicht am nicht am Fahrkarten-schalter stehen lassen.